Konflikte, Macht und Gewalt am Beispiel des Modebegriffs Mobbing

 

Überblick

dot Gewöhnung an Wertewandel 

dot Unternehmenskultur, Konflikte am Arbeitsplatz

dot Gewalt und Mobbing

dot Werte, Neid und Gewalt am Arbeitsplatz

dot Respekt, Leistung, Anerkennung

 

lust auf mehr respekt 

 

Von der Macht der Gewöhnung an Wertewandel 1995 - 2018

In den vergangenen Jahren unserer Arbeit vermerkten wir neben positiven Entwicklungen leider auch einen sehr bedenklichen Trend.

Politiker und weitere Personen, die im Rampenlicht stehen, bemühen sich immer häufiger ihren Ausführungen mit dem Zusatz der 3 Wörter: "Das ist Mobbing" eine besondere Wirkung zu verleihen.

Unterhalb dieses Rampenlichtes treffen Ärzte, Lehrer und Rechtsanwälte immer häufiger auf Patienten, Schüler und Mandanten die sich irgendwie gemobbt fühlen.

Während sich Prof. Dr. Dr. Heinz Leymann noch 1995 darüber ärgerte, dass seine langjährigen und seriösen Forschungsergebnisse zum Thema Mobbing von einigen Fachpersonen abqualifiziert wurden, konnte er sich dennoch über das enorme Medien-Interesse am Thema Mobbing freuen.

Diese zunehmende Öffentlichkeit führte zu einer Sensibilisierung und spätestens seit 2001 in eine Richtung, in der der Begriff Mobbing immer stärker zu einem nichts oder wenig sagenden Modebegriff degenerierte.

An dieser, sich langsam ins Negative wendenden Entwicklung, konnten und wollten wir uns nicht gewöhnen.

Gestresste Medien-Mitarbeiter sollten vielfach in 5 Minuten einen guten Artikel zum Thema: "Mobbing" schreiben oder eine Sendung vorbereiten. Sie trafen bei ihren Recherchen und Vorbereitungen in den Jahren 2000 - 2008 zunehmend auf Menschen, die auf irgend eine Art und Weise betroffen waren. Leider begegneten sie dabei auch selbst ernannten oder tatsächlichen Experten, die zusammen sehr häufig eher vorhandene Vorurteile schürten.

Trotz der weit über 300 Interviews, die wir in den vergangenen Jahren mit den Medien-Vertretern führten, konnten wir hieran nur wenig ändern. (Ausschnitte mit Überarbeitungen finden sie hier).

Das Thema Mobbing wurde als Markt erkannt und Kliniken, Rechtsanwälte, Psychologen, Mediatoren, Psychotherapeuten Organisationen, Institutionen bemühten sich um persönliche und inhaltliche Bestätigung - Marktanteile und Präsenz in den Medien. Mobbing-Betroffene fühlten sich zunehmend von tatsächlichen oder vermeintlichen Fachkräften der Mobbing-Szene im Stich gelassen und begannen ihre eigene Öffentlichkeit - vorwiegend im Internet herzustellen.

So entstand eine Vielzahl von Internet-Seiten und Web-Foren von Betroffenen, mit z.T. sehr wertvollen Inhalten. Gleichermaßen addierte sich kurze Zeit später zu der schon vorhandenen Konkurrenz der "Experten" um Marktanteile, nun auch eine beginnende bei den Betreibern dieser Web-Seiten. Mit Abstand betrachtet, konnten dann zunehmend Merkwürdigkeiten und nahezu kriegerisch anmutende Auseinandersetzungen beobachtet werden, die ihrerseits in der Internet-Öffentlichkeit Irritationen produzierten und erneut gängige Vorurteile bestätigten und in Folge zur Entwertung des Begriffs Mobbing beitrugen.

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Eine der besonders guten Fernsehsendungen zum Thema: "Konflikte und Mobbing am Arbeitsplatz" an der wir mitwirkten wurde bereits vor fast zehn Jahren wie folgt treffend anmoderiert:

"Hinter den Fassaden der schönen neuen Weltwirtschaft spielen sich zunehmend Tragödien ab. Lebensläufe und Hoffnungen werden zerstört. Die Kosten für die Neuorganisationen zahlen häufig die abhängig Beschäftigten. Auch im Dienstleistungssektor ist Ernüchterung eingekehrt. Die elektronische Revolution hat hier bis vor Kurzem noch sicher geglaubte Arbeitsplätze vernichtet. Massenentlassungen bei Banken und Versicherungen als Folge der umfassenden Automatisierung verschärfen die allgemeine Krise der Arbeit. Das trifft besonders die Dienstleistungsmetropole Frankfurt.

Die neue Unternehmensstruktur heißt „Lean Management“. Das bedeutet schlankes, kostengünstiges Wirtschaften mit möglichst wenig Personal. Dazu gehört auch die Vereinzelung der Mitarbeiter. Soziales Leben im Betrieb, Gespräche unter Kollegen, eine gemeinsame Tasse Kaffee, all das verursacht Kosten, weil es von der Arbeitszeit abgeht. Die logische Folge - unter dem Druck des wirtschaftlichen Überlebenskampfes werden aus Kollegen allzu schnell Feinde. Es wird gemobbt. Flexibilität und Killerinstinkt sind oft gewünschte Attribute, die aus einem Angestellten einen guten „Angestellten" machen.

Hier zählen nicht mehr Vertrauen, menschliche Bindungen oder das Gefühl der Zugehörigkeit, hier zählt alleine der Erfolg. Die neue Unternehmenskultur produziert einen harten und explosiven Egoismus, der zwangsläufig zum Machtkampf Mensch gegen Mensch führt und damit einem hohen Maß an Leid und Unglück produziert.

Ein mieses Betriebsklima mindert die Arbeitsleistung. Aber auch dafür gibt es eine Therapie und auch sie kommt aus Amerika. Motivationsseminare schießen wie Pilze aus dem Boden. " Allein der Wille macht’s " heißt die Botschaft solcher Seminare und es liegt alles nur an dir. Dein Glück, dein Erfolg - alles ist machbar, wenn du nur daran glaubst. Manche, die daran glauben, gehen noch einen Schritt weiter: Boxtraining für Manager ist der neuste Trend, um sich hart zu machen für das Berufsleben. Ein verhängnisvoller Weg, der allein auf das K.O. des Anderen zielt. Solches Verhalten ist wirtschaftlich kurzsichtig.

Vom gegenwärtigen Zeitgeist sind selbst die Kirchen nicht ausgenommen. Auch dort hat der unternehmerische Geist Einzug gehalten.

Neue Management-Methoden, Neu-Strukturierungen des Arbeitsablaufs, alles soll effizienter werden, um die Arbeitskosten zu drücken. Das verursacht bei vielen Mitarbeitern Dauerstress. Der beste Nährboden für Mobbing."

Quelle: HR-Fernsehen

Mobbing Info3

  

Sozialpsychologe Prof.Dr. Harald Welzer beschreibt in seinem neuen Buch "Klimakriege"
die Macht der Gewöhnung an sich langsam ins Negative wendende Entwicklungen u.a.: "... dass sich die Wahrnehmung zusammen mit der Wirklichkeit verändert, in der man lebt ... Man stelle sich vor im April 1933 hätten in Deutschland Deportationen von Juden stattgefunden ... undenkbar ... das hätten die Leute nicht akzeptiert ... Acht Jahre später stehen diesselben Leute auf der Straße und winken ... völlig normal ... ein extremer Wertewandel ... und die Leute halten sich immer noch für genauso gute Menschen wie zuvor.

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Gewalt und Mobbing

Es wird immer auch eine rationale Begründung für den Einsatz von Gewalt gefunden. Oft liefern gefühlte Bedrohungen die Legitimation für den Beginn einer Gewaltspirale.

Mobbing beschreibt einen komplexen psychosozialen Prozess in dem ein Mensch systematisch, über einen längeren Zeitraum, gezielt, insbesonders psychischer Gewaltanwendung ausgesetzt ist.

Während in einigen wenigen Fällen der Eigenanteil zu Beginn des Mobbing-Prozesses beim zukünftig Betroffenen nicht unerheblich sein kann, entwickeln sich diese Prozesse überwiegend innerhalb von Rahmenbedingungen mit einem vielfältigen Ursachen- und Folgenbündel. Ebenso kann auch solch ein Prozess in Ausnahmefällen das Ziel verfolgen einen Menschen mit psychischer Gewaltanwendung endgültig "zu erledigen"! So bewegt sich die Begrifflichkeit Mobbing in der Praxis zwischen den Eckpunkten: Entgleisung von Konflikten / Unfallcharakter und im Einzelfall Ruf-Mord!

Nach wie vor erkranken ca. 10% der Betroffenen ernsthaft. Jeder sechste Suizid hat einen Mobbing-Hintergrund. Mobbing wird von der Mehrheit der Bevölkerung nicht nur aus ethischen Gründen abgelehnt. 

Mobbing ist ein enormer betriebs- und volkswirtschaftlicher Kostenfaktor.

Aus diesem Blickwinkel betrachtet verbietet es sich grundsätzlich Betroffenen und Beteiligten einfache Lösungsmuster / Rezepte anzubieten, obwohl der Hunger danach verständlich ist.

Leistungsorientierung und Gerechtigkeit - ein Gegensatzpaar ?

dot Nein, wir dürfen und können uns durchaus mehr Leistungsorientierung und mehr Gerechtigkeit erlauben!

Werte, Neid und Gewalt am Arbeitsplatz

Der notwendige Weg vom destruktiven Neid zum konstruktiven Dialog zur Reduzierung und Überwindung der zunehmenden Gewaltbereitschaft kann nicht ausschließlich über die Verteilungsdebatte geführt werden. Nicht nur weil nicht selten die Reichsten in unserer Gesellschaft zugleich auch die destruktiv Neidischsten sind. Die Eskalation von Gewalt in der Arbeitswelt : Sabotage Intrigen Mobbing Rufmord trifft Besserverdienende Führungskräfte ebenso wie Hartz IV - Empfänger in ihrer Privatsphäre.

Eine uralte Weisheit besagt: "Eine Lüge geht bereits um die Welt,, während sich die Wahrheit erst die Stiefel anzieht".

Von destruktivem Neid besessene und nicht selten wenig leistungsbereite Personen nutzen zunehmend und immer enthemmter die Vorteile dieser Weisheit. Sie erreichen durch eine solche Form des Mobbings der gezielten psychischen Gewaltanwendung.

So stehen selbst die besten Führungskräfte und Mitarbeiter aller Hierarchie-Ebenen in Unternehmen Institutionen und Parteien ein wenig hilflos der Mahnung Albert Einsteins gegenüber:

"Die Welt ist viel zu gefährlich, um darin zu leben -
nicht wegen der Menschen, die Böses tun,
sondern wegen der Menschen,
die danebenstehen und
sie gewähren lassen."

Weil wir in unserer Geschichte wohl zunehmend diesen Typus Mensch produzieren, der sich in Sätzen wie: "Die Steigerung von Feind ist Parteifreund" widerspiegelt, erscheint es daher zwingend notwendig,präventive Maßnahme und Pläne zu entwickeln:Erkennung und Vermeidung potentieller Gewalteskalationen wie Sabotage, Rufmord, Mobbing und Amokläufe!

Im 17. Jahr und nach über 25.000 Stunden Gemeinnütziger Arbeitsplatzkonflikt- und Mobbingberatung *Coaching *Schlichtung *Mediation *Fortbildung erkennen wir bei den Beteiligten auf allen Hierarchie-Ebenen Betroffene von zunehmenden psychosozialem Stress und Mobbing.

Diese werden wir gerne auch weiterhin in ihren Bemühungen der Prävention und Intervention als "externe Feuerwehr" mit Sachverstand unterstützen und begleiten - auf der Basis von Leistungsorientierung Respekt.

Es ist an der Zeit, den Modebegriff Mobbing zu entzaubern und substantiiert den auch dahinterstehenden Dialog über Werte, Normen, Traditionen und Glaubensvorschriften in unserer multikulturellen Wirklichkeit im Kontext der Globalisierung zu fördern.

Wir denken, dass im Rahmen der permanenten Veränderung von Wirklichkeit und insbesondere der Geschwindigkeit der Entwicklung dieser Prozesse wir nach wie vor stolz darauf sein können, dass es diesen Dialog wie auch immer gibt und verteidigen / fördern ihn, im Rahmen einer Entwicklung des Verlustes und / oder brüchig werdens von z. T. unersetzbarer Werte, wie Respekt, Achtung, Solidarität und ein wenig Zivilcourage.

Martin Walser zu Günter Grass:
"Wir leben in einem Klima der schnellen Unterstellungen und Rufmordungen"
(ZDF: Aspekte, 16.08.06)

Wenn der Kampf um Macht wichtiger wird, als der um Inhalte / Zielsetzungen geht dies auf Kosten der Qualität und Quantität des Leistungsergebnisses

So erhöht sich zu dem die Unfallgefahr einer Unternehmung, Institution, Partei und - reduziert ihr positives Image- Während Einzelne zur Zielscheibe psychischer Gewaltanwendung werden, müssen viele erheblich mehr arbeiten, während an den eigentlichen Baustellen weniger Leistung erfolgt, Wettbewerbsnachteile / Arbeitsplatzunsicherheit entstehen.

Führungskräfte / Arbeitnehmervertreter haben zudem in diesem Kontext die schwierige Aufgabe den Kostenfaktor Angst - für sich selbst und alle Mitarbeiter - zu reduzieren.

16.12.2010, Lothar Drat 

Koordinator des VPSM-Fachverbundes der unabhängigen Arbeitsplatzkonflikt- und Mobbingberatungsstellen / Experten

Drat Lothar

  

Lust auf mehr Respekt, Leistung und Anerkennung?


Sehr geehrte Mitbürger und Freunde des VPSM e.V., Wiesbaden!

Hinter den Fassaden der schönen neuen Weltwirtschaft spielen sich zunehmend Tragödien ab. Lebensläufe und Hoffnungen werden zerstört.

Zu unserer Umwelt gehören auch ständig mehr Menschen / Mitarbeiter, die drangsaliert werden und insbesondere Psychoterror am Arbeitsplatz ausgesetzt sind. Hierunter fallen auch Mitbürger, die sehr wenig verdienen und die sich eine entsprechende Unterstützung nicht leisten können.

Jeden Vierten trifft Mobbing einmal in seinem Berufsleben; - der Anteil von extrem leistungsfähigen, kreativen, innovativen und durchsetzungsfähigen Mitarbeitern bildet die größte Schnittmenge von etwa 40% der Betroffenen.

Das Ausmaß der reaktiven Erkrankungen aufgrund dieser extremen psychosozialen Stressoren belastet die Sozialversicherten-Gemeinschaft, Familien, Firmen und Institutionen in einer immer weniger bezahlbaren Größe. Ca. 10% erkranken ernsthaft und werden durch die Möglichkeiten unseres Gesundheitssystems und weiterer gesellschaftlicher Institutionen kaum aufgefangen und versorgt; - stellen einen volkswirtschaftlich vermeidbaren Kostenfaktor dar, unter dem sie zusätzlich leiden.

Um dieses größtmöglich zu verhindern / zu überwinden hat sich unsere Konzeption von Prävention / Intervention in unserer über 25.000-stündigen Praxis sehr bewährt.

Seit  17 Jahren bemühen wir uns als wirklich unabhängige und gemeinnützige Institution um die Realisierung von höchster Qualität zu geringstmöglichen Preisen in Beratung / Coaching, Schlichtung / Vermittlung / Mediation im Themenbereich vom psychosozialen Stress und Mobbing!

Aktuell sind lediglich ca. 28% unserer Kosten in Wiesbaden durch Spenden, Förderbeiträge, etc. abgedeckt.

Daneben würden wir gerne sämtliche Experten des bundesweiten Fachverbundes 38 Dipl.Psych./ Soz.Päd. & 16 Rechtsanw. bei der kostengünstigen Umsetzung Ihrer Arbeit unterstützen.

Zur Überprüfung unserer Darlegungen ist sicher ein Blick auf unsere: Referenzen / Auftraggeber sehr sinnvoll.

Da wir manche Dinge wirklich besser verstehen, wenn wir sie hören, können Sie sich hier ein besseres Bild unserer Arbeit machen (Podcast 1, Podcast 2).


Dass wir wohl die bundesweit einzige gemeinnützige Institution sind, die es ohne eine Anschubfinanzierung und Unterstützung von irgendeiner anderen Institution, Partei, Behörde, Firma, Interessensverband zu so einer Größe und Wirksamkeit gebracht hat, hat wohl seine Gründe. Wir wollen uns nicht auf dem Erreichten ausruhen, sondern uns nun noch ein wenig mehr in das Geschehen positiv einmischen. 

Vorstellung 1


Es lohnt sich, uns zu fördern. Wir bedanken uns für Ihren Beitrag hierzu!

Der gemeinnützige Verein

gegen psychosozialen Stress und Mobbing e.V.
in Wiesbaden 

ist unabhängig von
Arbeitgebern, Gewerkschaften, Kirchen, Parteien
und trägt sich also alleine durch seine Leistungen
im Rahmen von
Konfliktmanagement / Mediation
Beratung / Coaching
und Fortbildung 

Nassauische Sparkasse Wiesbaden

BLZ 510 500 15
Kto. 129 030 313

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VPSM - Verein gegen psychosozialen Stress und Mobbing e.V.
Am Burgacker 70, 65207 Wiesbaden
0611 - 54 17 37
beratung@vpsm.de
Mo-Fr: 10.00 - 18.00

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