Mobbing im Krankenhaus
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... Artikel von Jens Flintrop im Deutschen Ärzteblatt, der die Leser/innen aufrief, schriftlich oder telefonisch ihre Erfahrungsberichte an die Redaktion zu senden, hatte überwältigende Resonanz.

Hierachi und Abschottung

Die Vermutung, dass die Arbeit im Krankenhaus, von strenger Hierachie und berufsbedingter Abschottung geprägt – den Nährboden für Mobbing begünstigt, fand der Autor des Artikels bestätigt.

Ausgeteilt werde offenbar in alle Richtungen: Von den Chef- und Oberärzten und Ärztinnen untereinander, aber auch nach „Oben“. Verbreitet sei auch das „Rudelmobbing“ eine Gruppe mobbt einzelne ärztliche Mitarbeiter/innen.

Berufsanfänger/innen und junge Fachärzte berichten, dass sie meist auf Unverständnis stoßen, wenn sie ihre Probleme schildern.

Besonders tragisch treffe es die älteren Oberärzt/innen, die keine neue Stelle mehr bekommen, oder sich niederlassen können. Kompetenzmangel und fachliche Diskussionen seien Gründe sie loswerden zu wollen. Gezielte Unterstellungen, wie die Gefährdung der Patienten, OP`s unter Alkoholeinfluss bis hin zu sexueller Nötigung, seien vorgetragen worden, um ungeliebte Mitarbeiter/innen zum gehen zu bewegen.

Systematische Angriffe

... die Liste der Mobbing-Aktionen in den Kliniken sei lang. Dabei seien es vor allem die regelmäßigen und systematischen Angriffe, die den Opfern zu schaffen machten. Die einzelnen Handlungen klängen oft harmlos und vordergründig. Besonders beliebt sei das Bloßstellen bei der Visite, aber auch, sich über den Kolleg/innen lustig zu machen, oder sie mit Arbeit zu überhäufen. Ein geeignetes Druckmittel, um Assistenz-Ärzt/innen gefügig zu machen, sei das „operative Kaltstellen“, sie also nicht zu OP`s zuzulassen.

Mangelnde soziale Kompetenz

Der Frage, weshalb Mobbing gerade in Krankenhäusern so verbreitet sei, ging ein ärztlicher Direktor nach und kam zu dem Schluss, wenn soziale Kompetenz in gleichem Maße wie fachliches Renommee als Meßlatte für die Besetzung von Vorgesetztenfunktionen angelegt werde, sei eine gewisse Änderung möglich.

Mobbing mache krank und verursache hohe Folgekosten, alleine schon deshalb sei das Problem ernst zu nehmen.

Handlungsmöglichkeiten / Hilfe ?

Abgrenzung gegen die Mobbingakteure, sich nicht alles gefallen zu lassen, die Unterstützung suchen, das Problem benennen. Als innerbetriebliche Ansprechpartner können Betriebsräte, Vorgesetzte, denen man vertraut, oder Gleichstellungsbeauftragte geeignet seien.

Außerbetriebliche Ansprechpartner können sein: Der Marburger Bund, die Gewerkschaft ver.di, die Ombudspersonen der Ärztekammern, oder auch der
Verein gegen Mobbing und psychosozialen Stress e.V. (VPSM) in Wiesbaden!

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VPSM - Verein gegen psychosozialen Stress und Mobbing e.V.
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